Kleine Johannisbeertrieblaus (Aphis schneideri)
Einordnung
Die Kleine Johannisbeertrieblaus gehört zur Familie der Aphididae, zur Überfamilie der Blattläuse (Aphidoidea) und zur Ordnung der Schnabelkerfen (Hemiptera).
Beschreibung
Adulte 1,8-2,0 mm lang; dunkel blau-grün, mit weißem Wachs überstäubt; Siphonen kaum länger als Schwänzchen, leicht konisch; Schwänzchen konisch.
Lebensweise
Die Überwinterung der Kleinen Johannisbeertrieblaus erfolgt im Eistadium auf den Trieben der Johannisbeere. Nachdem die Jungläuse im Frühjahr geschlüpft sind, wandern sie auf die jungen Triebe und bilden dichte Kolonien. Nach ungeflügelten Formen entstehen im Sommer geflügelte, die den Befall ausbreiten und dabei auch auf Johannisbeer-Zierarten wechseln. Die geflügelten Formen bringen wiederum ungeflügelte hervor, die sich bis zum Herbst vermehren. Schließlich erscheinen geschlechtliche Formen, die kopulieren und ihre Wintereier an den Trieben ablegen.
Schaden und Symptome
An befallenen Triebspitzen bilden sich feste Blattnester, deren verformte Blätter in typischer Weise zum Blattstiel hin abwärts gekrümmt sind. Triebe erscheinen terminal verformt, verdreht und gestaucht. An Blättern und Früchten sind Honigtau und Schwärzepilze zu beobachten; häufig sind Ameisen als natürliche Feinde in den Kolonien an Trieben und Blattunterseiten anzutreffen. Die Kleine Johannisbeertrieblaus kann als Virusüberträger der Adernbänderung (Gooseberry vein-banding) fungieren.
Diagnose
Im zeitigen Frühjahr ist auf die typische Blattnesterbildung zu achten. Der Schaderreger ist aufgrund der oben beschriebenen Schadsymptome - unter Anwesenheit der blau-grünen Läuse - sicher anzusprechen.
Bekämpfung
- befallene Triebspitzen frühzeitig entfernen
- Winterspritzungen während der Knospenruhe bis zum Knospenschwellen
- Frühjahrsspritzungen bis kurz vor dem Öffnen der ersten Blüten
- Einsatz und Schutz von Nützlingen (Schlupfwespen, Marienkäfer u. a.) Download [PDF-Datei ca. 8.4 KB] |