Gnomonia-Fruchtfäule (Gnomonia fruticola)
Einordnung
Der Pilz Gnomonia fruticola, auch Gnomonia comari genannt, gehört zur Unterabteilung der Ascomycotina, deren besonderes Merkmal die Bildung eines Ascus ist. Diese blasen- oder sackförmige Zelle enthält in der Regel acht ein- oder mehrzellige Ascosporen.
Lebensweise
Der Erreger überwintert in Form von Perithezien und Pyknidien auf alten Blättern und anderen infizierten Pflanzenteilen. Im Frühjahr, schon vor der Blüte findet die Infektion statt. Die Sporen werden durch Regen verbreitet und dringen entweder über Verletzungen oder Stomata des Blattes in das Pflanzengewebe ein. Die Entwicklung des Pilzes kann schon bei 5 °C beginnen, aber die optimale Temperatur liegt bei etwa 25 °C.
Symptome
Kurz nach der Blüte verfärben sich die Kelchblätter olivgrün und verwelken. Auch Fruchtstiel und Blütenboden verbräunen und kurz darauf vertrocknet die Frucht. Tritt der Befall an reifenden Früchten auf, entsteht eine feste, braune Faulstelle. Die Verbräunung geht von der Kelchregion aus und ist scharf gegen noch gesundes Gewebe abgegrenzt. Bei reifen Früchten zeigen sich völlig andere Symptome. Sie verfärben sich blaßrot und das Gewebe wird weich. Überall auf der befallenen Stelle zeigen sich zahlreiche Pyknidien (Sporenlager). Bei feuchter Witterung entlassen sie einen gelblichen Sporenschleim. An Blättern entstehen dunkle, punktförmige Flecke, die sich mit der Zeit vergrößern und zusammenfließen. So entstehen größere, purpurfarbene bis braune Flecke, die schließlich nekrotisch werden. Auch an Blattstielen können diese Symptome auftreten. Wird der Blattstiel vollständig umgürtet, stirbt das Blatt ab. Bei starkem Befall kann durch diese Welke die gesamte Pflanze absterben.
Diagnose
Anhand der oben beschriebenen Symptome recht gut zu bestimmen. Verwechslungsgefahr besteht allerdings mit der Lederbeerenfäule (Phytophthora cactorum). Dort bleiben die Kelchblätter aber wesentlich länger grün und es zeigen keine Fruchtkörper auf der Faulstelle.
Bedeutung
Die Krankheit tritt in den letzten Jahren vermehrt auf. Besonders anfällig sind Sorten aus dem holländischen Sortiment wie z.B. 'Korona'.
Bekämpfung
- nur gesundes Pflanzgut verwenden
- resistente Sorten verwenden (nicht 'Elvira')
- chem. Maßnahmen (spez. Zulassungen liegen z.Z. nicht vor; Stand 1999) Download [PDF-Datei ca. 8.7 KB] |