Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae)
Einordnung
Die Gemeine Spinnmilbe gehört zur Ordnung der Prostigmata (Unterklasse Acari) und innerhalb dieser Ordnung zur Familie der Spinnmilben (Tetranychidae).
Beschreibung
Adultes Weibchen 0,6 mm lang; hellgelb bis grünlich, mit 2 dunklen Flecken; Körper oval mit dorsalen Borsten; rautenförmige Musterung am Hysterosoma; überwinternde Form orange bis kamrinrot; adultes Männchen kleiner, schmaler und hinten spitzer zulaufend; Ei 0,13 mm dick, rund und durchscheinend, später rötlich; Larve blaßgrün mit 3 Beinpaaren.
Lebensweise
Die Gemeine Spinnmilbe überwintert als befruchtetes Winterweibchen unter dürrem Laub, in Strohmulch, im Boden, an Pfählen etc.. Ab März kommen sie aus ihren Winterquartieren hervor und besiedeln meist die Blattunterseiten. Hier erfolgt auch die Ablage der Eier, aus denen nach rund 2 Wochen (temperaturabhängig) die Larven schlüpfen. Sie durchlaufen die Ei- und Nymphenstadien bei günstigem Wetter in 2 bis 3 Wochen. Milbenkolonien treten vor allem auf der Blattunterseite, geschützt durch ein feines Gespinst, auf. Die Männchen, die aus nicht begatteten Eiern hervorgehen, machen etwa 20 % der Sommerpopulation aus und sterben - wie die Sommerweibchen - bei abnehmenden Tageslängen im Herbst. Die befruchteten Winterweibchen färben sich zu dieser Zeit rötlich und suchen ihre Winterquartiere auf. Pro Jahr treten bis zu 7, sich zum Teil überlappende Generationen auf.
Schaden und Symptome
Zunächst zeigen sich auf der Blattoberseite weißlich-gelbe Sprenkelungen. Später färben sich die Blätter rötlich-braun und vertrocknen. Außerdem leidet bei starkem und frühem Befall die Größe und der Geschmack der Früchte.
Diagnose
Unmittelbar vor der Blüte muß auf die typischen Blattsymptome geachtet werden. Die visuelle Kontrolle sollte nach der Ernte fortgeführt werden, wobei es sich bei erwiesenem Spinnmilbenbefall meist um diesen Vertreter handelt.
Bekämpfung
- in Trockenperioden Erdbeerbestand ausreichend bewässern
- entsprechende Sortenwahl (z. B. Tenira ist anfällig gegen diese Spinnmilbe)
- abgefallenes Laub und Strohmulch entfernen (Winterquartiere)
- zu hohe N-Gaben vermeiden (mastige Pflanzen sind anfälliger)
- im Unterglas-Anbau Nützling-Einsatz möglich (Raubmilbe Phytoseiulus persimilis)
- Einsatz von Spezial-Akariziden
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