Stengelälchen (Ditylenchus dipsaci)
Einordnung
Diese Stengelnematode gehört zur Familie der Tylenchidae und zur Ordnung der Tylenchida.
Beschreibung
Adulte 1,0-1,3 mm lang, Körper verhältnismäßig dick und in einem sehr spitzen Schwanz endend; Mundstachel gedrungen, etwa 0,01 mm lang, mit deutlichen Basalknöpfen.
Lebensweise
Dieser Schädling lebt vorwiegend endoparasitisch an allen oberirdischen Pflanzenteilen der Erdebeere. Die Entwicklung setzt bereits bei ca. 3 °C ein und erreicht ihr Optimum bei 13-18 °C. Die befruchteten Weibchen legen etwa 200 bis 450 Eier, aus denen sich über vier juvenile Stadien nach etwa 19 bis 23 Tagen (bei Temperaturen um 15 °C) die neue Generation entwickelt hat. 3 bis 7 Tage später beginnen die neuen Weibchen mit der Eiablage. Das junge Pflanzengewebe wird von den Nematoden bereits im Knospenstadium geschädigt, Ausläufer sind häufig bereits befallen, bevor sie sich von der Mutterpflanze entfernen. Die Älchen bewegen sich entweder auf einem Wasserfilm von Pflanze zu Pflanze oder werden mit Pflanzgut oder Bearbeitungsmaschinen verbreitet. Kühle und feuchte Klimabedingungen begünstigen ihre Entwicklung ebenso wie schwere Böden. Sie sind aber auch im Stande mehjährige Trockenzeiten zu überdauern.
Schaden und Symptpme
Der Befall durch diese Älchen führt zu verformten, verdickten und spröden Blättern. Die Blüten erscheinen durch die verkürzten Blütenstiele rosettenartig. Die resultierenden Wachstumshemmungen können zu Ertragsverlusten von bis zu 50 % führen. In Deutschland findet man sie örtlich vor allem im ersten Anbaujahr nach Getreide-Vorfrucht. Besondere Bedeutung können sie in Vermehrungsbetrieben erlangen.
Diagnose
Gefährdete Bestände sollten im Frühjahr bis zum Blühbeginn visuell kontrolliert werden. Verwechselung mit Weichhautmilben-Befall ist möglich, kann aber im Labor ausgeschlossen werden.
Bekämpfung
- auf gesundes Pflanzgut achten
- u. U. den Erdbeeranbau auf befallenen Flächen für zwei Jahre unterbrechen
- Bestand unkrautfrei (Ausschalten von Wirtspflanzen) halten
- Vor- und Zwischenfrüchte gezielt aussuchen (z. B. Getreide meiden)
- Bodenuntersuchungen im Herbst durchführen
- keine chemischen Maßnahmen Download [PDF-Datei ca. 8.7 KB] |